Geschichte  

 

 

 

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 Aus der Briefe Redaktion 

Robert Koller aus Ingolstadt konnte kürzlich seinen 70. Geburtstag feiern. Noch unter dem damaligen Briefe Pater Heinrich Stummer gestorben 2005 war er die 3 die treibende Kraft bei der Umstellung auf EDV und gestaltete das Layout. Unter Pater Summers Nachfolger Pater Josef Steinle führt er diese wichtige Aufgabe fort  Texte und Bilder gehen an ihn Komma der eine oder andere Fehler wird von ihm bereits vorab stillschweigend korrigiert. Beide redaktionellen Bearbeitung der neuen Nummer mit Pater Josef Steinle und Franz Wehnhardt wird über die Auswahl der Bilder entschieden Komma und die Bilder werden noch optimiert Er pflegt den Kontakt mit der Druckerei Lanzinger in Oberbergkirchen, verbessert die beim Korrekturlesen an ihn gemeldeten Fehler, bevor die Druckereifreigabe  erteilt wird. Kurz gesagt: Unsere „Briefe an unsere Freunde“ wären ohne seine tatkräftige Mitwirkung nicht vorstellbar.

Unser Bild zeigt die Briefe-Redaktion bei der Arbeit. Von links: P. Josef Steinle, Robert Koller, Franz Wenhardt.

 

 

 

 

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Ewige Profeß von Br. Klaus KagermeierMein Name ist Klaus Kagermeier, ich bin 1987 bei Cham in der schönen Oberpfalz geboren und mit meinem Zwillingsbruder und meinem älteren Bruder, in einem naheliegenden Dorf am Lande aufgewachsen. Es war üblich, sonntäglich zur Messe zu fahren, jedoch besuchten wir die Messe in der Pfarrkirche St. Jakob. Erst 1996 lernten wir die Redemptoristen kennen bzw. das Kloster Cham wie es umgangssprachlich benannt wird. Wie kam´s?  Durch unseren Volksschuldirektor wurden wir aufmerksam gemacht, dass im Kloster Cham „Maria Hilf“, Ministranten gesucht werden. Er selbst sang im Klosterchor und hatte so eine gute Verbindung zu den Ordensleuten. Nach längeren zögern und abwarten bis wir die Kommunion hatten, entschlossen wir uns, es doch mal anzusehen und zu probieren. Ich schreibe immer Wir, dass liegt daran, dass mein Zwillingsbruder und ich gemeinsam den Dienst begannen.

Von 2003-2006 begann ich die Berufsausbildung zum Industrieelektroniker in der Firma Zollner in Zandt. Nach der Lehre war ich innerhalb der Firma, als Wartungs-Instandhaltungs-Mechaniker, bei den Leiterplattenbestückungslinien eingesetzt. Für die Lehrlinge war ich Ansprechpartner in der Abteilung und teilte ihnen ihre Arbeit zu. Das Betriebsklima war sehr gut, nur die Arbeitsabläufe änderten sich kaum, was mich die ersten Jahre kaum störte aber dann doch irgendwann ein Zweifeln aufkommen ließ, ob das wirklich alles im Leben sein kann? Da „Draußen“ muss es doch noch mehr geben und so begann ein Suchen. In meiner Verwandtschaft waren zwei Großtanten die Ordensschwestern waren und die einmal im Jahr auf Besuch kamen. So kam es, dass ich schon vor meiner Berufsausbildung, leichtes Interesse am Klosterleben hatte. Ab 2008 wurde Bruder Vitus von Gars nach Cham versetzt und wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Bruder Vitus wurde für mich ein guter Freund und Wegbegleiter und er war es auch, der mein Interesse am Ordensleben wieder aufrüttelte. Im Jahre 2012 machte ich ein Praktikum im Kloster Cham. Ich nahm eine Woche als Gast, am Klosterleben teil. Nach dieser Woche lies mich der Gedanke nicht mehr los, dass dies das Richtige sein könnte. Es vergingen nochmals zwei Jahre und in dieser Zeit wurde ich durch Gebet und Gespräche immer entschlossener diesen Weg zu probieren und es irgendwie meinen Eltern beizubringen, was ich vorhabe. Begeistert waren Sie davon nicht, dass können Sie sich vorstellen aber mir es auszureden dazu war ich zu entschlossen. So kündigte ich nach 11 Jahren meinen Job bei der Firma Zollner und trat als Kandidat am 01. September 2014 im Alter von 27 Jahren ins Kloster Cham ein.

Ich durchlief ab September 2014 bis zum Noviziat im August 2015, drei Niederlassungen der Redemptoristen. Zuerst Cham, dann Schönenberg (Baden-Württemberg) und dann Würzburg. In dieser Zeit lernte ich die Mitbrüder kennen sowie den Tagesablauf und verrichtete die mir zugeteilten Arbeiten. Im August 2015 begann ich zusammen mit P. Anton Wölfl das Noviziat in Attnang-Puchheim (Oberösterreich), das mit der Ablegung der Zeitlichen Profess am 11. September 2016 endete. Ich blieb bis Juli 2017 noch in Attnang-Puchheim und wurde dann nach Cham versetzt. Dort versah ich verschiedenste Aufgaben ob als Mesner, Gestaltung der Jahreskrippe und Haus-Chronist. Aber die meiste Zeit verbrachte ich im Garten und half dort Bruder Vitus. 2021 wurde ich nach Gars versetzt, da ich die Berufsausbildung als Zierpflanzengärtner, in der Klostergärtnerei Gars, begann.   Diese Berufsausbildung habe ich letztes Jahr im Juli 2023, mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen und außer dem Abschlusszeugnis noch eine Urkunde der Stadt München für besondere schulische Leistungen erhalten. Nach diesem Erfolg stand nochmals eine Entscheidung an, mache ich die Ewige Profess?

Ja, ich war fest entschlossen die Profess auf Lebenszeit abzulegen, die ich dann am 29. Juni 2024 in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, in Gars abgelegt habe. Ich bin nun in Gars angekommen und versehe meine Aufgaben die man mir zugedacht hat. Vormittags bin ich als Verwaltungsleiter im Kloster tätig und am Nachmittag arbeite ich in der Gärtnerei.

Ich hoffe Ihnen einen kleinen Einblick in meinen Lebenslauf gegeben zu haben. Sollten Sie noch was wissen wollen, dann sprechen Sie mich einfach an. So will ich dann versuchen, Ihnen eine Antwort zu geben.

Klaus Kagermeier

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Gymnasium Gars eingeweiht: Warum der „Fuchs-Bau“ ein Juwel in der Schullandschaft darstellt

Stand: 16.04.2024, 05:20 Uhr

Von: Karlheinz Rieger

Feststimmung in Gars und im Landkreis Mühldorf: Das neue Gymnasium feierte seine Einweihung. Warum es optisch als „Juwel“ in der Bildungslandschaftund in vielen weiteren Punkten als zukunftsweisend gilt.

Gars – 35,4 Millionen Euro hat der Landkreis Mühldorf in das neue Hauptgebäude des Gymnasiums investiert, sehr zur Freude des Lehrpersonals und der gut 800 Schülerinnen und Schüler, die bereits seit Beginn des Schuljahres von den verbesserten Unterrichtsbedingungen profitieren. Diese positive Stimmung wurde auch in den musikalischen Beiträgen unter Leitung von Oberstudienrat Martin Gutensohn anlässlich der offiziellen Einweihung der neuen Räumlichkeiten spürbar und zog sich durch alle Redebeiträge. Hier wurden vor allem die besonderen Vorzüge des „Fuchs-Baus“ gewürdigt, als den der neue Komplex in Anspielung auf zehn Jahre Beteiligung des ehemaligen Schulleiters Gunter Fuchs mehrfach scherzhaft bezeichnet wurde.

Aus Sonderfall wurde ein Glücksfall

Von einer echten Mammutaufgabe sprach Landrat Max Heimerl in seiner Festrede, die seiner Freude über das Gelingen Ausdruck verlieh. Viele Termine und Abstimmungen seien nötig gewesen, um nach elf Jahren Planung und Bau das Werk erfolgreich vollenden zu können. Die optische Erscheinung, die in der Folge der Veranstaltung Schülersprecherin Annika Ott an ein Kreuzfahrtschiff erinnerte, das täglich seine 800 Passagiere in sich aufnehme, sei in Gars ein Juwel in der Bildungslandschaft, so Heimerl, ein Highlight im Bereich des Landkreises Mühldorf, wie es ein vergleichbares in absehbarer Zeit hier nicht mehr geben werde. Erscheinungsbild und vor allem die neuen Energiestandards seien herausragend. Achtmal weniger Energie als im alten Gebäude werde zum Beispiel jetzt verbraucht. Der Altbau wird derzeit nach und nach abgerissen. Aus dem komplexen Sonderfall, als im Schuljahr 1972/73 die damalige Klosterschule zum staatlichen Gymnasium wurde, sei nun mit dem neuen Hauptgebäude ein Glücksfall geworden.

Kein Wunder, dass sich auch Schulleiter Julian Zwirglmaier stolz und überglücklich zeigte über das Gelingen dieses Mammutprojektes mit besonderer Atmosphäre, in dessen Räumlichkeiten er sich mit der gesamten Schulfamilie absolut wohlfühle. Auch die Attraktivität des Schulstandortes für Auswärtige sei damit weiterhin gewährleistet.

 Verbindung von Tradition und Moderne

Viele lobende Worte fand auch die neue Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern-Ost, Birgit Korda, bei ihrem ersten Außentermin im Amt. Als Altphilologin durfte ein Ausflug in die Antike nicht fehlen. In Anspielung an die drei Anforderungen des Baumeisters Vitruv an ein gelungenes Gebäude im vorchristlichen Rom stellte sie fest, dass sowohl Utilitas (Funktionalität), Firmitas (Stabilität) und Venustas (Anmut und Schönheit) in vollem Umfang mit den modernen Lernanforderungen durch IT-Tafeln oder flexible Lernräume verbunden worden seien. Die Verbindung von Tradition und Moderne sei gelungen, die Zukunft des Standortes Gars gesichert.

Humoristisch würzte Bürgermeister Robert Otter mit eigenen Schulerinnerungen sein Grußwort und in dem er nicht mit Lob für alle Beteiligten sparte. Es sei eine Ehre für Gars, eine solche Schule vor Ort zu haben. Gespannt sei er, wie sich das Ortsbild nach dem Abriss des alten Gebäudes präsentieren werde.

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 Bohren für das Garser Gymnasium: Darum fällt der Neubau so aus dem Rahmen

18.09.202019:35

  Die Baustellenkamera zeigt eindrucksvoll, welch gewaltige Ausmaße die Grundung des Neubaus für das Garser Gymnasium annimmt. Nein, am Gymnasium Gars wird keine U-Bahn gebaut. Es sieht zwar so aus angesichts der Wand aus 159 Bohrpfählen. Weitere 114 Gründungsbohrpfähle wurden bis zu 22 Meter in die Tiefe getrieben – weil der Neubau auf einer instabilen Eiszeit-Endmoräne steht. Das Vorhaben ist noch aus anderen Gründen eine Besonderheit.Gars – Im Sommer 2023 soll der vierstöckige Neubau bezugsfertig sein. 35,4 Millionen Euro investiert der Landkreis Mühldorf. Auf einem traditionsreichen Bildungsplatz, dessen Geschichte 1582 mit der Lateinschule der Augustiner Chorherren begann, entsteht eine hochmoderne Schule. Sie setzt Akzente – auch durch eine Gestaltung, die sich nach Angaben von Schulleiter Gunter Fuchs von der starren „Zellenarchitektur“ (Flur mit links und rechts abzweigenden Klassenzimmern) abwendet und moderne Unterrichtsformen ermöglicht – in zwischen den Klassenzimmern liegenden offenen, flexibel nutzbaren Räumen für Gruppenarbeiten und Projektteams.

Ein Schulcampus entsteht

Der Neubau entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Werkstätten des benachbarten Klosters. Wenn das Gebäude fertiggestellt ist, wird auch noch der Altbau des Gymnasiums entfernt. Aus dem sogenannten Neubau, welcher als Flachdachbau von 2006 bis 2008 vom Landkreis generalsaniert wurde, dem Erweiterungsbau des Jahres 1988 und dem neuen Hauptgebäude entsteht ein neuer Schulcampus – in Nachbarschaft zum unter Denkmalschutz stehenden Kloster des Redemptoristenordens.

Von 1899 bis 1972 führte dieser die Schule als privates Gymnasium, dann übernahm der Landkreis Mühldorf. Im Schuljahr 2022/23 begeht die Bildungseinrichtung das 50-Jährige als staatliches Gymnasium. Ein Jubiläum, das Schulleiter Fuchs wohl noch mitfeiern wird, nicht aber den späteren Umzug.

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Im neuen Hauptgebäude werden im Untergeschoss, das zum Roten Platz hin ebenerdig ist, die Mensa mit Aufbereitungsküche, eine Aula mit großem Saal und Aufenthaltsbereich, in den weiteren Stockwerken Fachräume, die Büros der Schulleitung und -verwaltung, das Lehrerzimmer, das Sekretariat und – unter dem Dach – die offene Ganztagsschule mit Aufenthaltsräumen und das „Schülerlabor“ untergebracht werden, in das auch die am Gymnasium Gars stark vertretene Robotik einziehen soll, berichtet Fuchs. Zur Verfügung stehen insgesamt 4715 Quadratmeter zuweisungsfähige Nutzfläche. (OVB)

       

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 Pater Edmund Hipp wird neuer Rektor in Gars

Unser bisheriger Provinzial P. Edmund Hipp übernimmt ab 1. Juni 2023 die Leitung des Klosters Gars am Inn im bayerischen Landkreis Mühldorf. Damit hat die größte Kommunität unserer Ordensprovinz einen neuen Rektor.Zu den wchtigsten Fragen der neuen Leitung unserer Ordensprovinz zählte von Anfang an die Frage, wer die Aufgabe des Rektors unserer Klostergemeinschaft in Gars am Inn übernehmen könnte. Relativ schnell fiel im Provinzrat die Entscheidung, mit dieser Aufgabe den bisherigen Provinzial unserer Ordensprovinz, P. Edmund Hipp, zu betrauen. Da er der Provinzleitung nach wie vor angehört, war er in diese Entscheidung in direkter Weise miteingebunden. 

Gars am Inn ist für unsere Ordensprovinz eine sehr wichtige Niederlassung. Mit derzeit 18 Mitgliedern (11 Patres und 7 Brüder) handelt es sich nicht nur um unsere größte Kommunität. Die Niederlassung hat auch eine breite Streuung von Aufgaben-Schwerpunkten: Pastoral vor Ort und pastorale Aushilfen in der Umgebung, Krankenstation für ältere Mitbrüder, Institut für Lehrerfortbildung, Klostergärtnerei usw. Hinzu kommt die Sorge um die große Klosteranlage, die bis zur Säkularisation 1803 ein Augustiner-Chorherren-Kloster war und 1858 uns Redemptoristen anvertraut wurde. Diesbezüglich wird in den nächsten Jahren auch die Herausforderung zu lösen sein, wie der Gebäudekomplex in Zukunft sinnvoll genützt werden kann. Ferner ist in Gars die größte Bibliothek unserer Ordensprovinz und das Provinzarchiv für den Bereich Deutschland untergebracht. Aufgrund der Vielfalt der Aufgaben-Schwerpunkte gibt es im Kloster Gars eine ganze Reihe von Angestellten. Neben den Mitbrüdern ist der Rektor von Gars auch ihr Vorgesetzter. 

P. Edmund Hipp übernimmt also ein breites Verantwortungsfeld, für das er aber durch seine bisherigen Tätigkeiten bestens vorbereitet ist. Geboren in Fridingen an der Donau, war er ursprünglich Verwaltungsbeamter, bevor er in unsere Ordensgemeinschaft eintrat und nach Abitur und Theologiestudium 1992 zum Priester geweiht wurde. Danach wirkte er als Direkter unseres damals noch bestehenden Internats in Gars, als Verwaltungsleier des Klosters und als Pfarrer und Leiter des Pfarrverbands Gars. 2005 wurde er zum Provinzial der damaligen Provinz München gewählt und hatte diese Aufgabe zehn Jahre lang inne. Danach war er Rektor unserer Niederlassung in Würzburg und Leiter der dortigen Ausbildungskommunität. 2019 wurde er dann nochmals zum Provinzial gewählt, diesmal allerdings für die mittlerweile neue Provinz Wien-München. 

Der jetzige Provinzial P. Martin Leitgöb ist froh, dass sein Vorgänger bereit war, die Aufgabe als Rektor in Gars zu übernehmen: "Ich danke P. Hipp sehr herzlich für seine Bereitschaft, nach vielen verantwortungsvollen Aufgaben noch einmal neu anzufangen, und sehe darin auch ein wichtiges Beispiel der Verfügbarkeit zum Wohle der Mitbrüder und Angestellten in Gars, aber auch unserer Ordensprovinz insgesamt. Für die kommenden Jahre wünsche ich ihm Gottes Segen, das Vertrauen aller, für die er Verantwortung trägt, und nicht zuletzt eine robuste Gesundheit."

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Doktortitel mit 90 Jahren: Warum Augustin Schmied 65 Jahre an seiner Dissertation schrieb

OVB  erstellt: 23.05.2023, 05:58 UhrVon: Ursula Huckemeyer

Frisch gebackener Doktor mit 90 Jahren: Pater Augustin Schmied vom Kloster Gars hat vor wenigen Tagen seine Doktorarbeit abgegeben - nach 65 Jahren. Warum das so lange gedauert hat – und wie ihn sein Bücherregal nicht nur geistig, sondern auch körperlich fit hält.

 

Dr. theol. Augustin Schmied hat mit 90 Jahren – nach 65 Jahren Arbeit – nun seine Doktorarbeit fertiggestellt. © Huckemeyer

Gars - Den Rummel um seine Person findet Augustin Schmied, frisch gebackener Doktor der Theologie, eigentlich etwas übertrieben. Andere seiner Altersgenossen, so betont der 90-jährige Redemptoristenpater, würden doch auch Leistungen erbringen. Sie besteigen hohe Berge oder betreuen ihre Urenkel. Und 95-Jährige seien am Leben, die den Zweiten Weltkrieg und das Konzentrationslager überstanden haben. Dass ein heute 90-Jähriger sein im Jahr 1958 begonnenes Doktoratsstudium nach 65 Jahren jetzt erfolgreich zum Abschluss brachte, darf aber dennoch als außergewöhnlich wenn nicht sogar als einmalig bezeichnet werden.Am Donnerstag, 11. Mai, konnte der Ordensmann bei der „defensio“ an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Innsbruck seine im November 2022 verfasste Doktorarbeit erfolgreich vorlegen. Für die heutigen Studenten sei er wohl kein Vorbild, meint Pater Schmied schmunzelnd, denn normalerweise brauche niemand sechs Jahrzehnte um eine Doktorarbeit anzufertigen. Einen Doktor-Titel hat der Redemptorist aber bereits seit 2008 in der Tasche. Damals verlieh ihm die katholisch-theologische Fakultät der Universität Erfurt für seine Verdienste die Ehrendoktorwürde. .Augustin Schmied wurde am 26. Oktober 1932 in Deutsch Wernersdorf Kreis Braunau/Böhmen geboren. Nach dem Abitur, das er in Günzburg ablegte, trat er 1952 in Gars dem Redemptoristenorden bei. „Zwei meiner Onkel gehörten bereits diesem Orden an. Wahrscheinlich gab dies für mich den Ausschlag ebenfalls Redemptorist zu werden“, glaubt Schmied. Im Jahre 1957 wurde der Ordensmann in Gars zum Priester geweiht. Weil er für ein Lehramt an der damaligen Hochschule in Gars vorgesehen war, begann Schmied 1958 in Innsbruck unter dem berühmten Jesuiten und Konzils-Theologen Karl Rahner (1904 bis 1984) sein Doktoratsstudium.

Keine Zeit für die Doktorarbeit

In diesen Studienjahren erfüllte Pater Schmied souverän alle notwendigen Voraussetzungen für die Promotion. Lediglich die Abgabe der Doktorarbeit stand noch aus. Betreut und erstbegutachtet wurde die Arbeit später vom Rahner-Experten Professor Roman Siebenrock. Bereits 1961 rief der Orden Pater Schmied wieder zurück nach Gars, um dort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule die Vorlesungen im Fach Dogmatik zu übernehmen. Da blieb keine Zeit mehr für die Fertigstellung der Doktorarbeit. Später ging es nahtlos über in die Dozententätigkeit am Institut für Lehrerfortbildung in Gars. „Das Thema der Dissertation hatte ich natürlich immer irgendwo im Hinterkopf“, bekräftigt Augustin Schmied, obwohl er sich dem Projekt, das er über Jahrzehnte als Buchmanuskript führte, oftmals gar nicht widmen konnte. Aufgrund seiner vielen Aufgaben wurde die Doktorarbeit aufgeschoben, aber niemals aufgehoben.

Der heute 90-Jährige war unter anderem lange Jahre als Schriftleiter von „Theologie der Gegenwart“, einer renommierten Fachzeitschrift für aktuelle theologische Fragestellungen tätig. Er blieb so weiterhin theologisch-wissenschaftlich am Puls der Zeit. Schmied wurde außerdem als theologischer Berater des in Würzburg angesiedelten Studienprogramms „Theologie im Fernkurs“ eingesetzt. Auch Lehrtätigkeiten an den Philosophisch-Theologischen Hochschulen in Hennef und in Sankt Augustin nahm der Pater wahr. Wie der Ordensmann erklärt: „Das von meinem Doktorvater Karl Rahner vorgeschlagene Thema für eine Dissertation Fides Implicita verlor ich niemals aus den Augen. Erst in jüngster Zeit konnte ich tatsächlich etwas Abschließendes verfassen“. Seine Dissertation erscheint demnächst in Buchform. Eine akademische Feier in Innsbruck findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.

Vorbild Clint Eastwood?

Nach getaner und erfolgreicher Arbeit wird dem Senior im Kloster Gars trotzdem nicht langweilig. Der belesene Herr interessiert sich für Belletristik und hier besonders für Hans-Magnus Enzensberger. „Ich meditiere gerne und unternehme Spaziergänge in unserem wunderbaren Klostergarten“, so Schmied der augenzwinkernd verrät: „Am Bücherregal in meinem Zimmer wird´s dann sportlich. Ich mache Klimmzüge, oder zumindest recke und strecke ich mich ordentlich“. Einem Tässchen Kaffee zur rechten Zeit ist der freundliche Pater auch nicht abgeneigt. Und für Clint Eastwood scheint sich Dr. theol. Schmied ebenfalls ein bisschen zu begeistern. Der Grund dafür: Wie der Garser weiß, lässt der 92-jährige amerikanische Schauspieler sein Alter gerne hinter sich und macht weiterhin einfach das, was er am besten kann. Gibt es da etwa Parallelen zwischen den beiden älteren Herren? Der Redemptorist, mit einer großen Portion Humor gesegnet, lächelt bei dieser Frage und schweigt. Was ihm aber noch wichtig ist: „Selbstverständlich bete ich mehrmals am Tag, ich bin also nach wie vor gut beschäftigt“.

 

Thema der Doktorarbeit: fides implicita.

Pater Schmied durchleuchtete in seiner Dissertation die Bedeutung der „fides implicita“, also des einschlussweisen Glaubens für den Glaubensvollzug. Gewöhnlich wird im christlichen Glauben vor allem auf  ausformulierte christliche Grundüberzeugungen verwiesen (zum Beispiel das Apostolische Glaubensbekenntnis). Aber christlicher Glaube zeigt sich auch dann als „ganzer Glaube“, wenn dieser in den vielfältigen Formen der Liturgie gefeiert wird, wenn er – auch fragend und zweifelnd – ins Gebet genommen wird, wenn aus christlichem Geist heraus heilend und heilsam auf die Menschen zugegangen wird. Hier ist ein „Fehlen“ des ausdrücklichen, satzhaften Bekenntnisses kein Minus. Diese Sicht auf den Glauben weitet diesen auf vielfältige Lebensvollzüge, die offen sind für das Geheimnis Gottes in der Welt.

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  aus "Briefe an unsere Freunde"

 

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© OVB  (im Juli 2013)       Umbau / Neubau des Gymnasiums Gars

Gars/Mühldorf - Die Sanierung des Gymnasiums in Gars beginnt frühestens 2016 und soll etwa 14 Millionen Euro kosten. Im Zentrum der Maßnahme stehen der Abbruch eines Klostergebäudes im Nordosten des Schulgeländes und der Wiederaufbau für die Schule. Laut Landrat Huber wird es durch die Arbeiten keine Beeinträchtigung des Schulbetriebs geben. 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Landrat Huber betonte, in die Planungen seien Klosterverwaltung und Schulleitung eingebunden und wehrte sich damit gegen Vorwürfe, der Landkreis handele ohne Zusammenarbeit mit den Zuständigen vor Ort.

Gars Bürgermeister Norbert Strahllechner begrüßte die Sanierung zwar grundsätzlich, zeigte sich aber enttäuscht vom Baubeginn erst in drei bis vier Jahren. Huber nannte die Bausubstanz in Gars schlechter als erwartet, deshalb sei die Entscheidung für den deutlich teureren Neubau gefallen.

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